Kirchseeon: Am 05. Mai 2018 wurde im oberbayerischen Kirchseeon bei München die
Oberbayerische Meisterschaft ausgetragen. Mit Thomas Überfuhr (3. Dan) und Johannes
Überfuhr (3. Dan) gingen zwei Sportler des ESV Neuaubing in der Gewichtsklasse +80 kg an
den Start. Als ihre Coaches fungierten der ehemalige Wettkämpfer des ESV Neuaubing Matthias
Hörmann und dessen Frau Susanne Hörmann. Matthias („Hias“) und Susanne („Susi“) waren mit
ihrem eigenen Verein, dem SV Raisting an den Start gegangen. Da unsere Taekwondo-Abteilung
den Turnierbetrieb nach jahrelanger Dominanz in Deutschland Anfang der 2000er Jahre
eingestellt hatte, bot sich Hias an unsere beiden Athleten bei der Oberbayerischen Meisterschaft
zu coachen. Vielen Dank nochmal an Hias und Susi für die tolle Arbeit und die mentale
Unterstützung der beiden an diesem Tag! Unsere ehemaligen Spitzen-Coaches Helmut Urban (3.
Dan) und Peter Cheaib (2. Dan) ließen es sich aber nicht nehmen, wenigstens jenseits der
Kampffläche zuzuschauen und unsere beiden Teilnehmer zu unterstützen – schließlich sind die
beiden auch heute noch Trainer der beiden und kennen ihre Stärken und Schwächen am besten.
Johannes ging die Vorbereitung auf die Oberbayerische Meisterschaft zu entspannt an und
schwänzte zu häufig das Training, was sich in seinem ersten Kampf auch prompt bemerkbar
machte, als ihm nach der zweiten von drei Runden allmählich die Puste ausging. Zum Ende der
dritten Runde lag Johannes schließlich gegen einen starken Gegner mit ähnlicher Statur und
Größe mit zwei Punkten hinten. Als der Kampf schließlich abgebrochen wurde wollte Johannes
noch reklamieren, dass er ja noch 5 Sekunden Zeit habe. Als Coach Hias dann sagte: „Johannes,
du hast den Kampf gewonnen“, schaute dieser etwas verdutzt. Tatsächlich hatte er in diesem
Kampf ordentlich Glück gehabt: Nachdem sein Gegner den 10. Strafpunkt bekommen hatte,
wurde dieser disqualifiziert, weshalb Johannes, der selbst bereits 8 Strafpunkte gesammelt hatte,
den Kampf gewann und ins Finale einzog. Coach Hias konnte gleich auf seinem Platz bleiben,
denn direkt danach startete auch Thomas. Thomas hatte im Gegensatz zu Johannes fleißiger
trainiert und überzeugte in seinem ersten Kampf vollkommen. Gerade die Paldungs (Kick zur
Körpermitte) trafen nahezu alle und bescherten jedes Mal weitere zwei Punkte. Hier zahlte sich
Peters Training aus, denn „der Paldung muss immer sitzen“. Nachdem Thomas zum Ende der
zweiten Runde sehr deutlich führte und die Punktedifferenz zwischen ihm und seinem Gegner
weit mehr als 12 Punkte betrug, gewann Thomas seinen ersten Kampf bereits in der zweiten
Runde durch technisches K.O.
Demnach hieß das Finale dann „Überfuhr gegen Überfuhr“. Nachdem sich die beiden auch in
den Trainings-Sparrings nichts schenken, war klar, dass sie das Finale auskämpfen werden und
beide alles geben werden. Thomas, der einen guten Kopf kleiner ist als Johannes musste diesen
Größennachteil versuchen auszugleichen. Dies machte er an sich richtig und gut, jedoch traf er
die Paldungs, mit denen er im ersten Kampf so gut punktete gegen Johannes gerade nicht richtig.
Nachdem Johannes dann seinen Größenvorteil und seine langen Beine einsetzte und einige
Kopftreffer landete, ging er in Führung. Thomas setzte dann zwar auch einen Kopftreffer,
wodurch er kurzzeitig wieder heran kam, musste sich am Schluss nach einem sehenswerten
Kampf aber geschlagen geben. Johannes qualifizierte sich durch seinen Sieg als Oberbayerischer
Meister für die Bayerische Meisterschaft – hierfür musst du aber mehr trainieren, lieber Joh 😉
Mit Gold und Silber gingen beide Brüder glückliche aus der Halle und haben sich zum Glück
immer noch lieb. Herzleichen Glückwunsch ihr beiden!!!